Unterstützte Kommunikation (UK) an unserer Schule
Der Bereich Unterstütze Kommunikation ist vor allem für die Schülerinnen und Schüler gedacht, die über wenig oder gar keine Lautsprache verfügen. Unsere betroffenen Schüler*innen sind in ihren kommunikativen Möglichkeiten sehr stark eingeschränkt und können an vielen Dingen nicht teilhaben. Dies kann ohne die Möglichkeiten einer unterstützten Kommunikation zu Missverständnissen und Misserfolgen führen. Daher ist es besonders wichtig, die Schüler*innen durch den Einsatz unterschiedlicher UK - Hilfsmittel so zu unterstützen, dass ihnen eine grundlegende Kommunikation ermöglicht wird.
Im Schulalltag werden die verschiedensten Hilfsmittel eingesetzt. Diese werden individuell auf die Fähigkeiten der Schüler angepasst.
Die Hilfsmittel lassen sich in zwei Bereiche einteilen:
Zu den körpereigenen Hilfsmitteln gehören vor allem neben Mimik und Gestik als allgemein gebräuchliche oder individuell vereinbarte Zeichen, vegetative Reaktionsformen (wie z.B. Atmung und Körperspannung) auch die Gebärden. Diese Gebärden sind Handzeichen, die die Lautsprache unterstützen oder auch teilweise ersetzen.
Die Gebärden werden in den Unterrichtsalltag mit eingebaut und stetig erweitert. So werden z.B. die Klassenregeln per Gebärde unterstützt. Neue Gebärden werden regelmäßig eingeführt. Hierfür werden die Gebärden aus der „Deutschen Gebärdensprache“ verwendet, teilweise ergänzt durch Gebärden aus der Gebärdensammlung „Tommys Gebärdenwelt“.
Beispiele aus dem Schullalltag:
Zu körperfremden Hilfsmitteln gehören Bild- und Symbolsammlungen und elektronische Sprachausgabegeräte (sprechende Tasten).
In der Köllertalschule wird hauptsächlich die Symbolsammlung Metacom zur Gestaltung von Kommunikations- und Unterrichtsmaterialien verwendet.
Manche nicht sprechende Schüler und Schülerinnen nutzen ein Kommunikationsbuch mit unterschiedlichen Symbolen. Zur Kommunikation öffnen sie ihr Buch und wählen das passende Symbol, um in Kommunikation zu treten.
Sogenannte Elektronische Hilfsmittel werden mit in den Schulalltag eingebaut. So nutzen z.B. viele Schüler einen Step-by-Step oder BigMACK. Diese Taster ermöglichen den Schülern z.B. das Erzählen von bestimmten Erlebnissen, das Übermitteln von Wünschen und Bedürfnissen, oder auch das Abspielen von Liedern. Auch werden einfache Kommunikationshilfen mit Symboleingabe und einer natürlichen Sprachausgabe verwendet. Hier sind Geräte mit unterschiedlicher Felderanzahl und Feldgröße (z.B. GoTalk9) im Einsatz, um den individuellen Bedürfnissen des Schülers gerecht zu werden.
Auch werden Sprachausgabegeräte mit dynamischen Oberflächen (Talker) im Unterricht verwendet. Über das Drücken verschiedener Symbolfelder wird über Sprachausgabe das passende Wort oder auch ganze Sätze gesprochen. Diese Talker können auch von nicht lesenden Schülern verwendet werden.
In manchen Klassen wird von Schülern und Schülerinnen mit sträkerer körperlichen und motorischen Einschränkung ein augengesteuerter Talker im Unterricht benutzt. Über die Augensteuerung kann der Schüler ein bestimmtes Feld wählen und nimmt somit gezielt am Unterrichtgeschehen teil. Auch hier lassen sich die Felder nach den individuellen Fähigkeiten des Schülers bearbeiten. Meist findet dies in enger Zusammenarbeit zwischen Klassenteam und Elternhaus statt.
Partizipation und Mitbestimmung sind ganz besonders auch für Menschen mit einer Beeinträchtigung wichtig. Damit unsere motorisch eingeschränkte Schüler*innen auch elektrische Geräte wie z.B. Lampen oder Küchengeräte bedienen können, wird ein „PowerLink“ im Schulalltag verwendet. Dies ist ein Taster, der einem elektronischen Gerät zugeschaltet wird. Über das Drücken des Tasters können alle Schüler z.B. am Kochunterricht teilnehmen und u.a. den Mixer betätigen. Mit diesem PowerLink können z.B. auch CD-Player abgespielt werden, so kann der Schüler z.B. seine Lieblingsmusik auswählen.
In manchen Klassen findet auch ein AnyBook Reader Verwendung. Mit diesem Stift können Schüler ein Feld aktivieren und der Stift spricht ihnen etwas vor.
Die unterschiedlichsten Felder und Geräte im Bereich der Unterstützen Kommunikation sind sehr komplex. Daher wird oft eng mit der UK – Beratungsstelle Landstuhl zusammengearbeitet. Mitarbeiter der Beratungsstelle kommen in die Schule und besprechen gemeinsam mit dem jeweiligen Klassenteam, welche Art der unterstützen Kommunikation für den jeweiligen Schüler oder Schülerin sinnvoll ist und wie die individuellen Ausdrucksmöglichkeiten des Kindes erweitert werden können. Aber auch unsere Therapeuten in der Schule unterstützen bei der Auswahl, Beantragung und Nutzung neuer Hilfsmittel.