Übergang Kindergarten - Schule
Vor der Einschulung in eine Förderschule wird zunächst ein sonderpädagogisches Fördergutachten erstellt. Dies wird nur angefertigt, hat die Familie den Wunsch ihr Kind auf eine Förderschule zu schicken. Hierzu muss ein Antrag durch die Eltern erfolgen. Anschließend wird eine Lehrkraft entsandt, die das einzuschulende Kind diagnostiziert sowie Gespräche mit den Eltern, Erziehungsberechtigten, Erziehern sowie weiteren Beteiligten führt. Über die anschließende Zuteilung zu einer Förderschule entscheidet schließlich das Ministerium für Bildung und Kultur. Die Eltern haben die Möglichkeit diese Entscheidung anzunehmen oder abzulehnen. Die Köllertalschule kann keine Wartelisten erstellen, die Zuweisung erfolgt über das Ministerium für Bildung und Kultur.
Kurz vor Beginn des ersten Schuljahres findet ein Kennenlernnachmittag statt. Hier haben die neuen Schüler und ihre Eltern die Gelegenheit, Lehrkräfte, Mitschüler und das Schulgebäude kennenzulernen. Erste Fragen können beantwortet und einen Eindruck von der Schule gewonnen werden.
Nach den Sommerferien ist es dann endlich so weit. Dienstags findet die Einschulungsfeier statt. Schüler aus höheren Klassen veranstalten kleine Aufführungen für die neuen Erstklässler, um sie willkommen zu heißen. Die neuen Schüler gehen schließlich für ca. 30 Minuten in ihre Klassen und erleben ihre erste Schulstunde. Anschließend gehen die Erstklässler wieder mit ihren Familien nach Hause. Mittwochs startet dann offiziell der erste richtige Schultag.
In den ersten Wochen in der neuen Schule geht es für die Kinder vor allem darum, dass sie sich in ihrem neuen Umfeld zurechtfinden und wohlfühlen. Hierbei ist besonders wichtig, dass eine sichere Beziehung zu den Lehrkräften und den Mitschülern aufgebaut wird. Spielerische Übungen zum Kennenlernen sollen das Miteinander in der Klasse stärken. Zudem lernen die Schüler eine Vielzahl an Ritualen und Strukturen innerhalb der Klasse kennen. Dies hilft den Kindern, sich in der neuen Umgebung sicher zu fühlen und zunehmend selbstständiger Aufgaben zu übernehmen. Zudem wird in den ersten Wochen diagnostisch gearbeitet, um die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler besser einzuschätzen. Es wird genau geschaut, was die Schüler schon alles können, so dass alle differenziert und angepasst an das individuelle Lerntempo und den Wissenstand lernen können. Ebenfalls findet ein Austausch mit den Therapeuten (Physio-, Ergotherapie und Logopädie) der Köllertalschule statt, um den Schülern passende Angebote zu schaffen. Da zu Beginn die Konzentration von vielen Kindern noch gering ist, werden im Schulalltag vielfältig Bewegungs- und Entspannungspausen angeboten, um sich einfacher konzentrieren zu können. Dementsprechend werden Inhalte bspw. in Geschichten verpackt sowie handlungsorientiert und spielerisch den Schülern näher gebracht. Dies erleichtert nicht nur das Lernen, sondern zeigt den Schülern auch, dass Mathe und Deutsch Spaß machen.
Nach den ersten Wochen der Einschulung findet der erste Elternabend statt, in dem Eltern neben organisatorischen Abläufen, Rituale und erste Lerninhalte ihrer Kinder mitgeteilt werden. In den anschließend anstehenden Förderplangesprächen wird in Zusammenarbeit mit den Eltern, Lehrern und Therapeuten ein Förderplan erstellt, der den individuellen Ist-Stand der Kinder dokumentiert sowie gemeinsame Ziele für die weitere Beschulung festsetzt.
Übergang Schule - Arbeit
Die Förderung der Selbstständigkeit, die Persönlichkeitsentwicklung, die Selbstorganisation und Bewältigung der eigenen Lebenswelt, das Erkennen persönlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die Fragestellungen „Wo möchte ich später arbeiten? Welche Berufe gibt es? Welche Möglichkeiten habe ich und welches Angebot der beruflichen Bildung passt am besten zu meiner Lebenssituation?“ werden mit zunehmendem Alter der Schüler immer wichtiger.
In den Bildungsgängen, die sich am Lehrplan für den Hauptschulabschluss sowie am Lehrplan der Förderschule Lernen orientieren, beschäftigen sich die Schüler ab Lernstufe 8 mit unterschiedlichen Berufsbildern und deren Aufgabengebieten. Des Weiteren lernen die Schüler wie man einen Lebenslauf und eine Bewerbung verfasst und wie man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet.
Außerdem gibt es in den genannten Bildungsgängen sowie in Lernstufe 11 im Bildungsgang geistige Entwicklung einen Elternabend, der über die künftigen Aktivitäten (Praktika, Betriebserkundungen etc.) bezüglich der Berufsorientierung informiert sowie die Arbeit des Integrationsfachdienstes (IFD) vorstellt.
Wenn die Eltern die Einbindung des IFD in die Berufsvorbereitung wünschen, findet zeitnah ein persönliches Gespräch sowie eine Testung statt (Hamet-Test). Hier werden Übungen und Aufgaben aus verschiedenen handwerklichen Bereichen durchgeführt, um die beruflichen Interessen und handwerklichen Fähigkeiten des Schülers besser kennen zu lernen. Die Ergebnisse werden im Anschluss mit dem Schüler, den Eltern und der zuständigen Lehrperson besprochen.
In einem weiteren Schritt haben alle Schüler unserer Schule die Möglichkeit während zweier Praktika verschiedene Einrichtungen, Tätigkeiten und Berufe kennen zu lernen. Die Praktika können in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung sowie auf dem ersten Arbeitsmarkt absolviert werden. Damit die Schüler im Vorfeld ein Bild von den möglichen Tätigkeitsbereichen erhalten können, arbeitet die Schule eng mit verschiedenen Einrichtungen (reha GmbH, AWO, Bübinger Werke, CJD Homburg etc.) zusammen, so dass vor Praktikumsbeginn bereits Betriebsbesichtigungen durchgeführt werden können.
Absolviert ein Schüler sein Praktikum auf dem ersten Arbeitsmarkt, sucht er sich selbstständig, ggf. mit Unterstützung durch die Lehrperson oder einen Mitarbeiter des IFD, seinen Praktikumsplatz. Bei einem Praktikum auf dem ersten Arbeitsmarkt sollte auch die Anreise selbstständig erfolgen.
Entscheidet sich ein Schüler für ein Praktikum in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung sucht die Schule einen Praktikumsplatz für den Schüler. Hierbei sind persönliche Fähigkeiten, Interessen sowie der Wohnort relevant. Der Transport erfolgt hier durch ein Busunternehmen.
Nachdem die Schüler während zweier Praktika verschiedene Bereiche kennen lernen konnten, erfolgt im letzten Schulbesuchsjahr der Kontakt zur Agentur für Arbeit.
Hier lädt der Reha-Berater der Agentur für Arbeit den Schüler, die Eltern, die zuständige Lehrkraft, ggf. einen Mitarbeiter des IFD sowie ein Mitglied des Schoolworker-Teams zu einem Gespräch in die Schule ein, um die Interessen, Fähigkeiten und Berufswünsche zu erörtern.
Sollte der berufliche Weg durch die vorangegangenen Praktika noch nicht klar abgezeichnet sein, besteht die Möglichkeit einer Testung der verschiedenen Fähigkeiten bei der Agentur für Arbeit (Eignungsdiagnostik durch Fachdienste – psychologisches und/oder ärztliches Gutachten).
In weiteren Folgeterminen wird mit dem Reha-Berater unter individueller Berücksichtigung der persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ein Tätigkeitsbereich bzw. eine weiterführende Schule festgelegt und der Übergang zur zukünftigen Einrichtung gemeinsam mit den Eltern vorbereitet (BvB, CJD, Werkstatt für Menschen mit Behinderung etc.).